WAS IST OPENELEC?
Sie suchen ein kostenfreies und vielseitiges Multimediasystem und sind ein „Basteltyp“? Sie haben grundlegende Erfahrungen mit Hardware und Heimnetzwerk sowie der Installation von Betriebssystemen? Dann ist OpenELEC eine Alternative gegenüber fertigen, teuren und an Anbieter gebundenen Systemen. Open Embedded Linux Entertainment Center (OpenELEC) ist ein kleines auf Linux basierendes Just Enough Betriebssystem (JeOS)als Plattform, mit dem Ihr PC zumMedia-Center wird. Es ist so programmiert, dass das System schnellstmöglich bootet. Hier eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, welche Sie mit OpenELLEC bewerkstelligen können:
Video-Organizer und Player
Organisiert Videos, gibt Videos wieder und zeigt relevante Informationen in einer Vorschau an (abhängig vom installierten Skin).
TV-Managment
Organisation von TV-Sendern, Serien, Verwaltung von Favoriten. Beschreibung, Schauspieler und andere Infos sind online verfügbar.
Foto-Browser
Fotosammlung mit Präsentationsfunktion oder Slideshow, Zoom usw.
Musik- und Hörbuch-Player
Musiksammlung, Player, Wiedergabe vieler Audioformate. Interpreten, Fotos und Cover können dargestellt werden.
TV- und Personal-Videorecorder
TV-Sender, Videostreams und Radiosender können durch Addons auf vorhandenen Speicher aufgenommen werden.
Einfach erweiterbar durch Addons
OpenELEC kann von zahlreichen Repositories mit Apps und Addons erweitert werden, diese werden von einer großen Community erstellt.
INSTALLATION
Diese Installationsanleitung beschreibt die Installation des Grundsystems ohne Applikationen auf einemRaspberry PI 3.
In dem Feld Image File müssen wir das heruntergeladene OpenELEC Image auswählen und bei Feld Device muss der Laufwerksbuchstabe der SD-Karte ausgewählt werden. Anschließend kann man über einen Klick auf Write die SD-Karte formatieren und darauf das OpenELEC Image schreiben lassen. Dabei sollte man darauf achten, dass man das richtige Laufwerk gewählt hat.
Linux/Mac OS X
Mit dem Programm dd im Terminal können wir das Image auf die SD-Karte überspielen. Dazu gibtman folgenden Befehl in der Konsole ein, wobei man [IMG] durch den Pfad zum Image und [DEVICE] durch den Pfad zur SD-Karte ersetzt. Das Überspielen kann ein paar Minuten dauern, ohne dass eine weitere Ausgabe sichtbar ist.
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dd bs=1M if=[IMG] of=[DEVICE] |
Nachdem die SD-Karte beschrieben wurde kann diese nun in den Raspberry Pi eingelegt werden, dieser mit einem Bildschirm verbunden werden, er per Ethernet mit dem Netzwerk/Router verbunden und eine Tastatur (optional auch Maus) per USB angesteckt werden. Anschließend kann er gestartet werden.
erster Start
Nach dem ersten Start müssen einige Voreinstellungen gemacht werden. Es sollte SSH aktiviert werden, um später Zugriff auf das System von anderen Geräten im Netzwerk zu haben. Samba kann aktiviert werden, wenn man Zugriff auf die Mediadaten von OpenELEC aus dem Netz haben möchte.
OpenELEC auf deutsch stellen
Benötigt für diesen Schritt wird eine aktive Internetverbindung da OpenELEC die Sprachdateien nach dem Auswählen herunterlädt. Unter System > Appearance > International > Language kann die Sprache auf deutsch gestellt werden.
Zeitzone einstellen damit die Uhrzeit stimmt
Im selben Menü wo die Sprache geändert wurde, stellt man auch gleich die richtige Zeitzone ein, damit die Uhrzeit richtig angezeigt wird. Unter Zeitzonen-Region German auswählen.
FERNSEHEN MIT DVB-T/C STICK
Mit OpenELEC/KODI gibt es von Haus aus nicht die Möglichkeit über einen DVB-Anschluss fernzusehen oder Programme aufzunehmen. Dazu wird die Komponente PVR (Personal Video Recorder) benötigt.Eine solche Komponente ist Tvheadend. Tvheadend ist ein TVStreaming-Server und elektronischer Videorecorder für Linux, der digitale und analoge Fernsehquellen unterstützt. Die Konfiguration wird über einWebinterface vorgenommen, das sich imWebbrowser aufrufen lässt, dieWiedergabe erfolgt über OenELEC/Kodi.
Die Installation des Backends
Addon Aktualisierungen laden: Wir gehen auf Optionen – Einstellungen und dort auf Addons. Dann ganz oben auf Aktualisierungen suchen. Das kann einen Moment dauern, dann wird hinter Aktualisierungen suchen Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung angezeigt.
Unofficial Repository laden: In den Addons auf Weitere Addons gehen, dann auf OpenELEC Mediacenter OS Add-ons, Addon Verzeichnis und Unofficial OpenELEC (RPi2/arm) Add-ons. Jetzt kommt eine „BIG FATWARNING“ mit Haftungsausschluss jetz auf Installieren.Danach ha tUnofficialOpenELEC (RPi2/arm) Add-ons den Status Aktiviert. Jetzt alle Schritte zurück bis Addons.
Tvheadend installieren: Unter Addons auf Weitere Addons, dann auf Unofficial OpenELEC (RPi2/arm) Add-ons, Dienste und tvheadend. Hier Installieren drücken, Tvheadend wird heruntergeladen und aktiviert.
Als nächstes muss über einen Rechner, der sich im selben Netzwerk wie der
Raspberry befindet, unter der IP-Adresse des Raspberry die Weboberfläche des Tvheadend geöffnet werden und einige Einstellungen gemacht werden.
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http://IP_des_Raspberry:9981 |
Unter General, die deutsche Sprache hinzufügen. Speichern mit Save Configuration nicht vergessen!
Unter Configuration – DVB Inputs – TV-adapters muss unser DVB-Adapter auftauchen.
Wird der DVB-Adapter erkannt, zuerst auf den Reiter Networks und mit Add ein neues Netzwerk anlegen. hier muss ausgewählt werden, um was für ein Netzwerk es sich handelt (DVB-S, DVB-C, DVB-T, IPTV, . . . ), in unserem Fall DVB-T, dann dem Network einen Namen (DVBT) geben und bei Pre-defined Muxes etwas passendes wählen. Germany: de-Sachsen oder Generic:auto-Default sowie Character Set: AUTO. Alles andere kann so bleiben jetzt auf Create klicken. Dann zurück auf den Reiter TV adapters, Adapter mit der Maus markieren, so dass sich rechts ein Fenster Parameters öffnet. Hier unter Networks das Netzwerk DVBT auswählen und ganz oben Enabled. Der Rest kann so bleiben, speichern mit Save. Jetzt etwas Geduld, Tvheadend beginnt mit dem Sendersuchlauf. Zur Überprüfung, ganz unten rechts mit einem Klick das System Log einblenden. Dort sollte jetzt Aktivität zu sehen sein. Der Sendersuchlauf lässt sich auch von Hand anstoßen und zwar im Reiter Networks,dort auf die Zeile unseres Netzwerks, damit es markiert ist und auf den Button Force Scan.Wenn der Suchlauf abgeschlossen ist,zu erkennen an der Null unter Scan Q lenght, findet man unter dem Reiter Services die gefundenen Sender.Mit Map All können alle Sender übernommen werden, oder man wählt bei gedrückter Strg-Taste bestimmte Sender aus und übernehmen nur die mit Map selected. Die Sender findet man dann im Reiter Channels / EPG wieder. Gleichzeitig ist im System Log Fenster wieder Aktivität sichtbar, Tvheadend versucht nun für alle Sender EPG-Daten (Electronic Program Guide) abzurufen, was wieder längere Zeit dauert.
Jetzt muss noch im OpenELEC/Kodi das Tvheadend-Frontend aktiviert werden.
Aktivierung des Tvheadend Clients
In OpenELEC auf Optionen – Einstellungen und dort auf Addons. Dann dort auf Deaktivierte Addons. Man findet einige deaktivierte PVR-Clients. Den Tvheadend HTSP Client wählen und dort den Button Aktivieren drücken. Sollte bei der Konfiguration des Tvheadend-Backends ein Passport vergeben wurden sein, so kann man den Usernamen und das Passwort unter Konfigurieren dem Frontend mitgeben. Bei OpenELEC ist das in der Regel unnötig. Dann in den Menüs zurück bis Optionen – Einstellungen und dort auf den Punkt Live TV. Unter Allgemein Live TV aktivieren und ab jetzt findet man im Hauptmenü einen Menüeintrag Live TV, über den man jetzt fernsehen kann, Zugang zum EPG hat und den digitalen Videorecorder steuern kann.
MPEG-2 und VC-1 auf dem Raspberry
Damit Video-Codecs MPEG-2 und VC-1 auf dem Raspberry wiedergegeben werden können, benötigt man bestimmte Lizenzen.Folgende Medien benötigen diese Codecs:
- DVDs und Images von DVD´s (*.iso)
- AVI-Container (Inhalt oft MPEG-2)
- die meisten BlueRays verwenden VC-1-Codec
- HD-Material (z.B. 1080p) ebenfalls VC-1
Woher Lizenz bekommen?
Zuerst muss die Seriennummer des Raspberry herausgefunden werden. Diese findet man entweder in der Benutzeroberfläche in den Einstellungen unter System, oder man verbindet sich mit dem Raspberry per SSH. Wie im Screenshot zu sehen mit dem Befehl:
1 |
cat /proc/cpuinfo |
Man erhält als Ausgabe einige Infos zur CPU und ganz unten die Seriennummer:
1 2 3 |
Hardware : BCM2709 Revision : a02082 Serial : 00000000e9429b59 |
Jetzt geht man auf http://www.raspberrypi.com/license-keys/ und gibt hier die Daten in das Formular ein. Nach Zahlungseingang bekommt man eine E-Mail mit den erworbenen Lizenzschlüsseln.
1 2 |
decode_MPG2=0x3cd491c5 decode_WVC1=0x7bf28874 |
Die hier angegebenen Codes sind ungültig.
Jetzt müssen die Schlüssel noch in die config.txt eingetragen werden:
SD- beschreibbar machen:
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mount /flash -o remount,rw /flash |
config.txt zum bearbeiten öffnen:
1 |
nano /flash/config.txt |
hier die Schlüssel eingeben:
1 2 3 4 5 |
#decode_MPG2=0000000000 #decode_WVC1=0000000000 ersetzen durch decode_MPG2=0x3cd491c5 decode_WVC1=0x7bf28874 |
Dabei das Entfernen der Auskommentierung nicht vergessen, das ganze speichern und schließen.
Jetzt noch den Schreibschutz wieder herstellen:
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mount /flash -o remount,ro /flash |
Nach einem Reboot sind die Schlüssel aktiv und Dateien mit den Codecs können wiedergegeben werden.
mit den im Screenshot unten zu sehenden Befehlen kann der Status von MPEG-2 und WVC1 überprüft werden.
Damit ist die Einrichtung von MPEG-2 und WVC-1 abgeschlossen.
Weitere Beispiel zur Nutzung und Einrichtung von OpenELEC folgen.